Depression

Was ist eine Depression?

Mag. Jutta Gatternig: Wenn man depressiv ist, fühlt man sich niedergeschlagen, verzweifelt und kann keine Freude mehr an den Dingen empfinden, die einem früher richtig Spass gemacht haben. Oft ist man müde, erschöpft und antriebslos. Trotz dieser Müdigkeit kann man aber oft nicht ein- oder durschlafen. Die Leistungsfähigkeit nimmt ab und die Konzentration lässt nach. Viele Menschen grübeln stundenlang nach und dennoch fallen Entscheidungen sehr, sehr schwer oder sind gar nicht mehr möglich.
Mehr Information zum Thema Psychotherapie

Wie verbreitet sind Depressionen?

Dr. Amanda Nimmerrichter: Depression ist eine häufige Erkrankung. Weltweit erkrankt jede fünfte Frau (20%) einmal im Leben an einer Depression sowie jeder 8. Mann (12%); die meisten davon schon vor dem 40. Lebensjahr. Bei Frauen ist der Verlauf oft komplizierter. Eine rasche Behandlung sollten auch diejenigen aufsuchen, die bereits in jungen Jahren das erste Mal erkrankt sind, die depressive Familienangehörige haben, viele Konflikte sowie auch wenig Unterstützung erfahren oder an einer weiteren psychischen oder körperlichen Erkrankung leiden.
Mehr Information zum Thema Medizin

Wie entstehen Depressionen?

Dr. Amanda Nimmerrichter: Meistens wirken verschiedene Faktoren zusammen. Einerseits gibt es eine genetische Veranlagung für Depressionen. Andererseits sind auch Veränderungen in den Hirnbotenstoffen gefunden worden. Weil Depressive schon in den frühen Morgenstunden das Stresshormon Cortisol ausschütten, schlafen sie schlechter und wachen häufig sehr früh auf. Man weiß, dass auch genetische Faktoren erst durch die Umwelt und bestimmte Lebenserfahrungen aktiviert werden. Wie genau dieses Zusammenspiel funktioniert, ist noch nicht gänzlich geklärt.
Mehr Information zum Thema Medizin

Ulla Henrich: Depressive Erwachsene haben oft in der Kindheit Verlusterlebnisse oder traumatische Ereignisse erlitten. Aber auch als Erwachsene leiden Depressive häufiger unter psychosozialem Stress als andere Menschen. Oft wird durch eine solche Belastung ein Teufelskreis ausgelöst. Je schlechter es jemandem geht, desto mehr achtet man zunehmend kritisch auf sich selbst, negative Gedanken setzen ein, man zieht sich zurück und kann somit auch keine positiven Erfahrungen machen. Das stimmt weiter negativ – der Teufelskreis beginnt.
Mehr Information zum Thema Psychotherapie

Was sind die mögliche Folgen?

Jolanda Markowska: Sehr häufig kommt zur Depression auch noch eine weitere psychische Störung, darunter vor allem Angst und psychisch bedingte körperliche Beschwerden sowie Abhängigkeit von Alkohol, Drogen und Medikamenten. Eine Depression kann auch so schwer verlaufen, dass der Betroffene an Selbsttötung denkt. Aus all diesen Gründen sollten Depressionen nicht verharmlost werden und eine Therapie möglichst bald begonnen werden.
Mehr Information zum Thema Psychotherapie

Mag. Andrea Hochsteger: Ich beobachte sehr oft, dass Menschen, die depressiv sind, an einer erhöhten Körperspannung leiden. Für Depressive ist es schwer bis unmöglich, einmal loszulassen und sich zu entspannen. Daher leiden diese Menschen auch oft an Druckgefühl in der Brustkorb, Verspannungen im Rücken oder an Kopfschmerzen, die von der Schulter-Nackenregion herrühren.
Mehr Information zum Thema Körperarbeit

Welche Empfehlungen können sie den Menschen geben, die glauben an einer Depresson zu leiden?

Dr. Amanda Nimmerrichter: Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob Sie depressiv sind, können Sie unseren Depressions-Selbsttest machen. Das könnte Ihnen einen ersten Hinweis geben dafür, ob Sie einen Spezialisten aufsuchen sollten. Gerade bei der Depression ist es wichtig, eine Behandlung aufzusuchen, denn „Depression ist heilbar“!
Mehr Information zum Thema Medizin

Mag. Jutta Gatternig: Die Möglichkeiten der Behandlung sind vielfältig von medikamentöser Behandlung, verschiedene psychotherapeutische Verfahren bis zur Körperarbeit. Wichtig ist nur, dass Sie sich selbst diese Chance auch geben!
Mehr Information zum Thema Psychotherapie

Sollten Sie Fragen haben, oder einen Termin vereinbaren wollen,
zögern Sie nicht, Kontakt aufzunehmen.